Aktuelle Studie zum Ausbildungsmarkt-1

Aktuelle Studie zum Ausbildungsmarkt

18. Mai 2021

Mehr als nur einmal hat der Regionale Ausbildungsverbund Reinickendorf (RAV Reinickendorf) an dieser Stelle darüber berichtet, wie deutlich sich seit Beginn der Pandemie, sowohl in Bezug auf die deutschlandweit verfügbaren Lehrstellen als auch hinsichtlich der tatsächlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge, eine Entwicklung zum Schlechteren vollzogen hat.

Deutlicher Rückgang der Ausbildungsplätze

In nackten Zahlen ausgedrückt wurde im vergangenen Jahr berufsfeldübergreifend ein Rückgang um rund 50.000 Ausbildungsplätze verzeichnet, aus denen Suchende wählen konnten. Die Anzahl der Vertragsverhältnisse, die damals zwischen jungen Menschen und Unternehmen zustande kamen, brach gegenüber dem Wert von 2019 um 11 % ein, was etwas unter 500.000 Neuverträge bedeutet. Und dieser beunruhigende Trend könnte sich ungebremst fortsetzen.

Zukunftsprognose des FiBS

Die vor Kurzem vom Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (kurz FiBS) durchgeführte Studie mit dem Titel „Kein Anschluss trotz Abschluss?! Benachteiligte Jugendliche am Übergang in Ausbildung“ zeichnet nämlich eine düstere Zukunftsprognose.

Die Autor*innen gehen davon aus, dass 2021 die Zahl der Ausbildungsverträge den Vorjahreswert erneut deutlich unterbieten wird. Gerade einmal 430.000 Vertragsunterschriften im dualen System werden nach Einschätzung des FiBS in diesem Jahr gesetzt.

Wenn dieses Szenario einträte, würde das gegenüber 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie, einen Rückgang bezüglich der deutschlandweit neu angetretenen Lehrstellen im sechsstelligen Bereich bedeuten. Dieses geschätzte Minus von 100.000 Ausbildungsbeginner*innen könnte unter Umständen sogar noch größer ausfallen – je nachdem, wie lang die coronabedingten, strengen Kontaktbeschränkungen noch gelten werden.

Weniger Chancen

Sowohl die Verfasser*innen der Studie als auch die Mitglieder des RAV Reinickendorf befürchten, dass Jugendliche, die nur einen Hauptschul- oder Realschulabschluss vorweisen können, aufgrund des schrumpfenden Angebots künftig deutlich schlechtere Chancen haben werden, eine Ausbildung und dadurch letztlich auch Anschluss an das gesellschaftliche Leben nach Ende der Schulzeit zu finden.

Die Abhandlung des FiBS können Sie hier nachlesen:

https://www.fibs.eu/referenzen/publikationen/publikation/kein-anschluss-trotz-abschluss-benachteiligte-jugendliche-am-uebergang-in-ausbildung/


Bildquelle Beitragsbild: © Pretty Vectors/shutterstock.com

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
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