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Projekt "WIR": Fotoausstellung eröffnet

20. Dezember 2016

„Jeder Mensch ist ein Künstler“

„Jeder Mensch ist ein Künstler“ – das sind die Worte des Künstlers Joseph Beuys. Beuys war es auch, der den Begriff der „Sozialen Plastik“ prägte. Damit sprach er jedem Menschen das Potential zu, über das kreative Schaffen Gesellschaft abzubilden und zu verändern. In einer Zeit wie dieser, in welcher wir über Terroranschläge erschrecken, uns die Bilder aus Syrien verstören und man sich oft sehr machtlos fühlt, steht die Frage „Was wird noch kommen und was kann ich tun?“ im Raum. An Kunst wird dabei wohl kaum einer denken.

Projektunterricht: „WIR – Die Vielfalt des Lebens“

Doch genau dieser Gedanke war es, der Lehrer, Schüler der <link http: www.euroakademie.de bitterfeld-wolfen external-link-new-window akademie>Euro Akademie und Senioren sowie geflüchtete Menschen im „Frauenzentrum Wolfen“ in Wolfen-Nord zusammenbrachte. Unter dem Motto <link https: www.euroakademie.de de standorte bitterfeld-wolfen aktuelles news-detail article sozialraeumliche-projektarbeit-unterricht-findet-stadt.html external-link-new-window sozialräumliche projektarbeit: unterricht findet>„WIR – Die Vielfalt des Lebens“ standen gesellschaftliche Entwicklungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf dem Stundenplan der „Altenpflegeklasse 14“.

Der Projektunterricht hatte das Ziel, über das Lernen miteinander und im Quartier eine Fotoausstellung zu entwickeln: Kunst von Bürgern für Bürger, um ein Zeichen für Vielfalt zu setzen – trotz Demokratiekrise, Extremismus und sozialer Ungleichheit oder gerade deswegen!

Eröffnung der Fotoausstellung im Frauenzentrum

In Anlehnung an Joseph Beuys' Idee der „Sozialen Plastik“ wurde nun am 19. Dezember die Fotoausstellung im „Frauenzentrum“ eröffnet und ist dort die nächsten Wochen für Besucher kostenlos zu sehen. Hinter der Ausstellung steht der Glaube an Meinungsvielfalt als demokratisches Grundprinzip, die Chance aus Krisen heraus persönlich und gesellschaftlich neue Wege zu gehen, die Notwendigkeit Widersprüche auszuhalten und dennoch Verantwortung für den jeweils anderen mitzutragen.

"Kraft aus dem Unbekannten schöpfen"

Julia Katharina Weiser, Absolventin der „Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig“, hat das Projekt als externe Lehrkraft begleitet: „Für uns alle war der Projektunterricht eine neue Herausforderung. Erfahrung in dieser Form des Lernens und der Wissensvermittlung hatte niemand von uns. Doch genau darin lag ja das Spannende – zu sagen, wir verlassen eingetretene Pfade und begeben uns auf unbekanntes Terrain, wie wir es nun auch gesellschaftlich erleben. Absolute Sicherheit gibt es nicht, nicht einmal im Privaten. Die Kunst lebt von dieser Spannung. Aber auch wir als Menschen können aus dem Unbekannten Kraft und Selbstwirksamkeit schöpfen.“

Lernen über die Erfahrung und das praktische Tun

Die Grundlage für diese Form des Lernens ist erforscht und durch die konstruktivistische Didaktik erprobt. Bereits John Dewey, amerikanischer Pädagoge und Philosoph, setzte sich vor 100 Jahren für diese Form des Lernens ein: Lernen über die herausfordernde Erfahrung und das praktische Tun. Wissenschaftlich wurde dieser Projektunterricht durch ein laufendes Promotionsvorhaben der „Leibniz Universität Hannover“ evaluiert.

Ergebnisse übertrafen Erwartungen

Sandy Bieneck, Leiterin des „Frauenzentrums“, hat den Projektunterricht ebenfalls fachlich begleitet und ergänzt: „Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben Lernmomente erlebt, in denen plötzlich für jeden deutlich wurde, dass die Geschichte Wolfen-Nords immer Veränderung gezeigt hat. Und diese waren – wie auch unsere gesellschaftlichen Veränderungen – nie nur negativ.

Dank der Schilderungen der Senioren aus dem Quartier wurde das Wissen darum anschaulich, erfahrbar und irgendwo auch spürbar. Denn das waren Gänsehautmomente, ebenso wie der Augenblick, als alle Fotografien an der Wand hingen und die ersten Ausstellungsbesucher in den Raum kamen. Denn die entstandenen Fotografien der Schüler, Senioren und Geflüchteten sprechen für sich.“

Danksagung

Das Projektteam bedankt sich bei der „Robert Bosch Stiftung“ und dem Promotionskolleg „Didaktische Forschung. Citizenship und Inklusion“ der Uni Hannover für die Unterstützung des Projektes. Unser besonderer Dank gilt zudem den Lehrerinnen Anke Reichel, Katrin Klaus, Birgit Leffers, Karin Theune sowie den Lernenden und Künstlern: Carina, Christian, Djamila, Fabian, Jochen, Linda, Lisa, Monique, Nico, Nicole, Patrick, Reza, Sabine, Sadeq, Thekla, Zahra & Zahra. Vergesst nicht: WIR können immer etwas anders, neu und besser machen – und dabei aushalten, dass WIR jeweils anders und verschieden sind.

Lesen Sie hier die Berichte dazu in den regionalen Medien:

<link fileadmin schuldateien bitterfeldwolfeneuroschulen neuigkeiten projekt-wir landkreisjounalabi_131216.jpg download>Initiates file downloadLandkreisjournal, 13.12.2016
<link fileadmin schuldateien bitterfeldwolfeneuroschulen neuigkeiten projekt-wir mitteldeutschezeitung_141216.jpg download>Initiates file downloadMitteldeutsche Zeitung, 14.12.2016
<link fileadmin schuldateien bitterfeldwolfeneuroschulen neuigkeiten projekt-wir mitteldeutschezeitung_161216.jpg download>Initiates file downloadMitteldeutsche Zeitung, 16.12.2016

Weitere Informationen finden Sie in unserem Newsbeitrag:
<link http: www.eso.de bitterfeld-wolfen neuigkeiten detailseite article sozialraeumliche-pro-1 external-link-new-window projektarbeit: unterricht findet>Opens external link in new windowSozialräumliche Projektarbeit: Unterricht findet Stadt.

Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text vorrangig die männliche Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets beide Geschlechter.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
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