Interne Fortbildung zum Thema Lese-Rechtschreibstörung-1

Interne Fortbildung zum Thema Lese-Rechtschreibstörung

6. März 2018

Am 12. Januar 2018 fand in den Euro-Schulen Hoyerswerda eine interne Fortbildung zum Thema Lese-Rechtschreibstörung und allgemeine Lernstrategien statt. Teilnehmende waren die Schulleitung, Lehrkräfte, Ausbilder und interessierte Sozialpädagogen.

Ausgehend von einer zuvor erfolgten Zertifizierung der angestellten Psychologin als Lese-Rechtschreibtherapeutin, wurden unter anderem neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Legasthenie, deren Symptome, Diagnostik und Therapie vermittelt. Reges Interesse bestand auch an der Frage, wie lernschwachen Auszubildenden Wissen praktisch, lebensnah und vor allem dauerhaft vermittelt werden kann. Hierzu erfolgte ein Austausch untereinander über erprobte und erfolgreiche Methoden mit zusätzlichem Input durch die Psychologin.

Eine angemessene Förderung bleibt oft aus

Etwa fünf Prozent aller Grundschüler leiden unter Legasthenie, wobei Jungen deutlich häufiger betroffen sind. Eine besondere Herausforderung ist die Unterrichtung lese- und rechtschreibschwacher Jugendlicher, die zusätzlich eine allgemeine Lernschwäche aufweisen. Oftmals war die schulische Förderung dieser beeinträchtigten Jugendlichen ungenügend, sodass auch im Jugendalter erhebliche Schwierigkeiten sowohl im Lesen als auch Schreiben fortbestehen.

Folgeprobleme der Lese- und Rechtschreibstörung

Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben bis zum sogenannten funktionalen Analphabetismus grenzen aus und führen zu Problemen im Alltagsleben und in der Ausübung des Berufes, die für Lese- und Schreibkundige nahezu unvorstellbar sind. Zudem erleben die Betroffenen häufig Scham- und Inkompetenzgefühle. Dies möchten die Mitarbeiter der Euro-Schule Hoyerswerda vermeiden.

Individuelle Unterstützung für die Betroffenen

Derzeit durchlaufen alle Lehrlinge des 1. und 2. Lehrjahres einen validierten Lese-Rechtschreib-Test (die Hamburger Schreibprobe), um diejenigen Auszubildenden mit besonderem Förderbedarf zu erkennen und ihnen die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Schon jetzt erhalten einzelne Schüler eine speziell auf ihre Bedürfnisse angepasste, qualifizierte Lese-Rechtschreibtherapie, die sich am individuellen Fehlerbild und der zugrundeliegenden Strategie orientiert. Diese Therapie ist für die Auszubildenden kostenlos und freiwillig im Rahmen der Reha-Ausbildung. Angeboten wird die Therapie durch die Psychologin.

Die anwesenden Mitarbeiter wurden darin geschult, die Testung durchzuführen, Symptome der Legasthenie zuverlässig zu erkennen sowie im Unterricht gezielt darauf eingehen und unterstützen zu können.

Für die Zeit der Facharbeiterprüfungen werden für die betroffenen Auszubildenden besondere Hilfen im Rahmen des gesetzlich verankerten Nachteilsausgleiches angeboten. Möglich ist beispielsweise das Vorlesen von Prüfungsfragen, Hilfe beim Niederschreiben der Antworten oder ein angemessener Zeitausgleich.

 

Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

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