Sucht– und Drogenprävention im Berufsschulzentrum Hoyerswerda
FISH e.V. wurde 2001 gegründet, mit dem Ziel, ein Vorsorgehaus entstehen zu lassen. Es handelt sich um einen kirchlichen Verein, der sich um suchtkranke Männer kümmert. Warum nur Männer? Männer sind in der Statistik die meisten Suchtkranken. Egal ob drogenabhängig, alkoholabhängig, spielsüchtig usw. - dort wird jedem vor und nach der Entgiftung geholfen. Durch eine Langzeittherapie sollen die Männer wieder in das „normale“ Leben zurückfinden. FISH e.V. hat in Weißkeisel angefangen mit einem ersten Haus. Mit der Zeit entstanden weitere Häuser und ein Café mit dem Namen „Kompass“. Der Verein wird nur durch Spendengeldern finanziert.
Drei unterschiedliche Lebensläufe der Sucht
Nach der ganzen Einführung zu FISH e.V. stellten sich drei suchtkranke Männer vor, die aus ihrem Leben berichteten. Es war sehr schlimm, zu hören, wie Sucht das ganze Leben verändern und zerstören kann.
Ein junger Mann (20 Jahre) berichtete, dass alles mit einem Joint anfing, dann über Ecstasy zu Pilzen führte und leider mit Chrystel endete. Er erzählte von seinen Halluzinationen und den Wahnvorstellungen und den starken Ängsten, an denen er litt.
Ein weiterer Betroffener (53 Jahre) erzählte, dass er zur Jugendweihe das erste Mal richtig betrunken gewesen sei. Damit fing seine Alkohollaufbahn an. Egal wo er hinging, überall wurde Alkohol getrunken. Wenn weder Alkohol da war noch Geld, wurde der Alkohol geklaut. Er zog sogar weg, aber auch da konnte er dem Alkohol nicht entfliehen.
Der dritte Betroffene war spielsüchtig. Er ging arbeiten und hat sein ganzes Geld verspielt, bis er seine Miete nicht mehr bezahlen konnte. Ihm wurde die Wohnung gekündigt. Danach lebte er drei Monate auf der Straße.
Viel Kraft für die Zukunft
Die Männer sind auf einem guten Weg und wollen ein neues Leben anfangen. Dank Fish e.V. ist es ihnen gelungen, von der Sucht wegzukommen.
Es war sehr interessant und vor allem sehr erschreckend zu hören, wie schnell man in die Abhängigkeit gerät und wie schwer es ist, sein Suchtverhalten zu erkennen und Hilfe anzunehmen.
Wir danken den Männern von Fish e.V., dass sie uns so tiefe Einblicke in ihren Lebensweg gegeben haben, und wünschen Ihnen viel Kraft und Mut, diesen neuen Weg weiter zu gehen.
