Dankeschön für Siebenjährigen aus Wolfen

29. August 2007

Ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk erhielt Julian Montoya aus Wolfen-Nord. Als verspätete "Weihnachtsmänner" fungierten der extra aus dem bayerischen Stockstadt angereiste Geschäftsführer der Euro-Schulen-Organisation Wolfgang Gärthe (links im Bild) und Bitterfelds Landrat Uwe Schulze (rechts im Bild).


Das Geschenk war ein Megafoto, das den Siebenjährigen zeigt. Die Gabe sollte ein symbolisches Dankeschön für alle Kinder und deren Eltern sein, die sich spontan bereit erklärt hatten, Anfang des Jahres an einer Plakataktion teilzunehmen. Die Kinder stammen alle aus der Region. Viele von ihnen haben zumindest ein Elternteil, das ursprünglich einst einer anderen Nation angehörte. Gemeinsam posierten sie für das Plakat "Kinder kennen keine Grenzen". Die gleichnamige bundesweite Aktion wirbt für mehr Toleranz gegenüber ausländischen Mitbürgern, Zuwanderern und Migranten. So hängt das Plakat heute beispielsweise in allen Berliner Schulen. Im Landkreis Bitterfeld ist es im Städtischen Kulturhaus Wolfen zu sehen. Hier hatte die Aktion auch ihren Ausgangspunkt. Initiator waren die Euro-Schulen.

Dass gerade Julian ausgewählt wurde, war dem Zufallsprinzip geschuldet. Und doch ist der dunkelhäutige Junge mit den großen braunen Augen geradezu ein Musterexemplar für geglückte Integration.

Julians Vater war vor knapp 20 Jahren innerhalb eines bilateralen Abkommens zwischen Kuba und der DDR nach Bitterfeld gekommen. Im damaligen Chemiekombinat erlernte er den Beruf des Chemielaboranten. Dann kam die Wende. Damals machte er die Bekanntschaft seiner heutigen Frau. Sie verliebten sich ineinander, und er blieb in Deutschland. Er vervollkommnete seine Sprachkenntnisse, fand Arbeit. Julian hat noch zwei ältere Schwestern und einen großen Halbbruder. Sie alle haben einen Beruf bzw. befinden sich in der Berufsausbildung. Nesthäkchen Julian war so viel Aufmerksamkeit gar nicht recht. Während die Erwachsenen über Politik debattierten, tat der schüchterne Junge das, was er am liebsten macht, er spielte mit seinen Kuscheltieren.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.