Hilfe beim Aufbau von Sozialstationen in Kasachstan
Die Euro-Schulen Bitterfeld/Wolfen sind in ein von der EU bestätigtes Projekt zur Schaffung von Sozialstationen in Kasachstan unmittelbar eingebunden. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Socius Organisationsberatungs gGmbH und den Euro-Schulen Bitterfeld/Wolfen. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von zwei Jahren konzipiert.
Die Euro-Schulen werden ihre Ausbildungseinrichtung für eine kasachische Expertengruppe (Ärzte, Krankenschwestern u. ä.) zum Zwecke von Praktika zur Verfügung stellen. Zudem werden durch das Fachpersonal Ausbildungsmodule für Sozialarbeit, Krankenpflege und Altenpflege sowie ein Curriculum für die an den Euro-Schulen stattfindenden Weiterbildungen von Multiplikatoren zu Inhalten der Pflege erarbeitet. Mit im Boot ist auch die Häusliche Kranken- und Seniorenpflege PFLEGE mobil Cornelia Heidrich aus Wolfen. Sie wird den Multiplikatoren während ihres Aufenthaltes Pflegemöglichkeiten vorstellen. Diese reichen von der klassischen häuslichen Krankenpflege über die Betreuung in Wohngemeinschaften bis hin zur Tagespflege. Gleichzeitig soll den Experten aus Kasachstan aufgezeigt werden, wie im Bereich der ambulanten Pflege Existenzgründungen erfolgen können. Zum Projektauftakt werden ein Vertreter der Euro-Schulen Bitterfeld/Wolfen und Cornelia Heidrich vom 23. bis 28. Juli an einem Kongress für Mitarbeiter sozialer Einrichtungen in Taldykorgan/Kasachstan teilnehmen.
Hintergrund:
In Kasachstan leben noch mehr als 200.000 Deutschstämmige. Während viele der Jüngeren wenn schon nicht nach Deutschland, so doch in die größeren Städte des Landes auswanderten, blieben die Alten hilflos und in oft unvorstellbarer Armut zurück. Die Bundesregierung Deutschland unterstützt seit Jahren die Deutschstämmigen in Kasachstan und versucht, ihnen nicht nur bei der Ausreise nach Deutschland, sondern auch bei der Integration in Kasachstan behilflich zu sein. So entstanden auch die ersten Sozialstationen in Kasachstan. Obgleich es noch sehr wenige sind, helfen sie, die größte Not vor Ort zu lindern. Deren Angebote beschränken sich jedoch in der Regel auf eine warme Mahlzeit am Tag und einen warmen Raum im Winter. Pflege- und Sozialberufe sind in Kasachstan kaum verbreitet und schon gar nicht auf dem Niveau der Europäischen Union. Mit dem o. g. Projekt will die Bundesregierung einerseits helfen, das pflegerische Angebot zu qualifizieren, andererseits vor allen Dingen Deutschstämmigen mit einschlägiger Vorbildung Möglichkeiten aufzeigen, sich mit Pflegeeinrichtungen selbstständig und damit von deutschen Fördermitteln unabhängig zu machen.