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Auf unbekannten Wegen „Zurück nach Hause“ pilgern

11. November 2015

Das Angebot der Sächsische Jugendstiftung kam genau zur richtigen Zeit. Vor einem Jahr haben die Verkäufer 14/3 ihre dreijährige Ausbildung mit einem Abenteuercamp zum besseren Kennenlernen gestartet. Jetzt sollte unsere Reise eher unter dem Motto „Durchhalten und ankommen“ stehen.

Vor allem gab es nur ein Ziel. Zu laufen, nachzudenken und den Weg zusammen und natürlich auch allein für sich zu schaffen. 40 km in 3 Tagen. Ein fast unvorstellbares Ziel. Aber genau darum ging es. Ein Hindernis zu überwinden, obwohl es gar nicht machbar scheint ….

„Zwischen den Zeiten“ ist ein Projekt für junge Menschen, die an der Schwelle zum Erwachsensein stehen. Diese besondere Übergangszeit im Leben ist geprägt von wachsender Autonomie, ersten eigenen, manchmal schweren, Lebensentscheidungen und beinahe immer von vielen Fragen.

Welchen Beruf soll ich ergreifen? Macht es Sinn, wie meine Eltern zu leben? Sollte ich ins Ausland gehen? Was kann ich ohne Schulabschluss anfangen? Wie wichtig ist mir Geld? Will ich mal eine Familie gründen und wenn ja, mit wem? Und, und, und … Eine Zeit des Ausblicks und der Bilanz.

Mit unserem Projekt „Zwischen den Zeiten“ bieten wir jungen Menschen an, sie bei ihren Fragen und Entscheidungen zu unterstützen und mit ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Stück Weg zu gehen. Denn unsere drei- bis siebentägigen Projekte und Workshops finden entlang der VIA REGIA statt. Auf dieser tausendjährigen Pilger- und Handelsstraße, die von Görlitz ausgehend ganz Sachsen durchquert, sind wir zu Fuß mit Gruppen unterwegs, übernachten in einfachen Pilgerherbergen und stellen uns gemeinsam den drei „Großen Fragen aller Suchenden“: Wo komme ich her? Wo stehe ich? Wohin wende ich mich?

Vom 21. bis 23. September 2015 fand unsere Pilgertour statt. Wir starteten in Bautzen mit einer tollen Überraschung. Wir konnten die Schlafsäcke in den Autos lassen, da es in den 2 Nächten doch luxuriösere Unterkünfte gab, als geplant.
Trotz allem mussten wir alle feststellen, dass unsere Rucksäcke viel zu schwer waren. Aber das war zu dem Zeitpunkt nicht mehr zu ändern.

Am ersten Tag ging es von Bautzen nach Schmochtitz, wo wir nach 8,8 km in der Pilgerstätte Bischof-Benno-Haus ankamen. Ein sehr imposantes Anwesen mit einer eigenen sehr modernen Kirche. In dieser gab es von Sven Enger ("Programmleiter im Programm 'Zwischen den Zeiten' der Sächsischen Jugendstiftung") eine sehr moderne und interessante Geschichte zur biblischen Erzählung der Erschaffung von Adam und Eva. Auch wenn keiner von den Auszubildenden religiös war, war die Geschichte für alle sehr anschaulich und verständlich. Danach haben wir noch ein paar Teamaufgaben von Sven Enger bekommen und konnten den Tag gut abschließen.

Am 2. Tag ging es 15,8 km nach Königswartha. Leider endete auf dieser Strecke der Pilgerweg mit dem Muschel-Zeichen. Da wir aber als Ziel hatten, nach Hause (nach Hoyerswerda zu laufen) blieb uns nichts anderes übrig.

Diese 15 km waren eine große Herausforderung für unsere Mädels und natürlich auch für uns.

Aber der 3. Tag toppte diese Zahl noch:
17,4 km bis zum Eingang der Euro-Schulen Hoyerswerda.

Die Motivation, jetzt endlich nach Hause zu kommen, war groß. Genauso aber die Schmerzen in den Beinen und der Gedanke, „Das schaffe ich nicht!“ Zudem fing es am Morgen auch noch an zu regnen, so dass wir erstmal mit Regenumhängen los gezogen sind.

Aber ... unfassbarer Weise ... sind wir am Nachmittag völlig erledigt und mit schmerzenden Beinen und Schultern in Hoyerswerda angekommen.

Für uns alle ein Erlebnis, welches erstmal verarbeitet werden musste. Im Nachhinein ein großer Schritt, für das noch unvorstellbare und weit entfernte Ziel: Die Ausbildung zu bestehen!

Und der Ausbilderin und Sozialpädagogin hat diese Erfahrung so viel Spaß gemacht, dass auf alle Fälle eine 2. Pilgertour 2017 mit den Verkäufern 15/3 geplant ist.

Vielen Dank für diese Erfahrung an die Sächsische Jugendstiftung und auf eine weitere tolle Zusammenarbeit.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
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