
Sprachpraxis im Supermarkt
Eine Woche lang drehte sich bei uns im Deutschkurs an den Euro-Schulen Potsdam alles um das Thema Essen und Einkaufen: Was ist Gemüse, was Fleisch und Obst? Und wie kann ich im Supermarkt nach Produkten und Preisen fragen? Jetzt wollten wir das Erlernte ausprobieren: Bei einem Ausflug in den Supermarkt.
Zur Vorbereitung suchte sich jeder ein Rezept aus – ein Lieblingsrezept aus der Heimat oder aus einem der von mir mitgebrachten Kochbücher mit deutschen Gerichten. Dabei kamen neue Fragen auf, die, zumindest in der Phantasie, den Alltag in der Unterkunft mit duftenden Zutaten zu würzen versprachen: Wo kann man in Potsdam Lammfleisch kaufen? Und gibt es hier im Supermarkt geriebene Pistazien und Blütenwasser?
Am 11. Februar war es dann soweit. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in den Supermarkt, ausgestattet mit Einkaufszetteln für das persönliche Rezept und mit dem Auftrag, die richtigen Preise zu finden. Außerdem gab es einige Spezialfragen: So sollte etwa jeder an der Backtheke nachfragen, wie viel eine „Schrippe“ kostet. Die Verkäufer wurden von mir vorab informiert und haben alle freundlich und offen auf die vielen Fragen reagiert. Außerdem beteiligten sich interessierte Rentnerinnen an der Supermarkts-Rallye und führten die Teilnehmer des Kurses auskunftsbereit zu Kokosraspeln und Tomatenpaste. So gestaltete sich unser Ausflug in den Supermarkt als voller Erfolg und Sprache tatsächlich als Kommunikation, was im Klassenraum ja leider immer wieder schwer zu erreichen ist.
Text: C. Gestrich, Foto: © Raphye Alexius/Corbis
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text vorrangig die männliche Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets beide Geschlechter.
