Porträtreihe: Unsere Schüler stellen sich vor-1

Porträtreihe: Unsere Schüler stellen sich vor

16. Mai 2018

Die Euro-Schulen Potsdam bieten mit ihrem Angebot an <link http: www.eso.de potsdam unsere-angebote _blank external-link-new-window der euro-schulen>Sprachkursen Flüchtlingen und Immigranten die Chance, die deutsche Sprache zu erlernen – einem wichtigen Schritt für ihr Leben in Deutschland. Hier erzählen sie ihre Geschichte.

Ahmad Alberkawi aus Damaskus

"Mein Name ist Ahmad  Alberkawi. Ich wurde am 16. April 1996 in Damaskus geboren. Meine Familie besteht aus meinen Eltern, zwei Brüdern und einer Schwester. Nachdem mein ältester Bruder mit 13 Jahren gestorben war, wurde ich plötzlich zum ältesten Bruder. Meine Schwester studiert Arabisch. Auf sie bin ich stolz. Mein kleiner Bruder hat Autismus, der bei ihm entdeckt wurde, als er drei Jahre alt war. Wir waren alle traurig, als wir davon erfahren haben. Meine Mutter nimmt sich viel Zeit für meinen Bruder. Mein Vater arbeitet in einem kleinen Falafel-Restaurant. Drei Mal in meinem Leben habe ich in den Schulferien gearbeitet.

Mein Leben in Damaskus

Seitdem ich ein Kind war, ist mein Traum, Computer-Ingenieur zu werden. Und es reizt mich alles, was mit Technik zu tun hat. Nach meinem Abitur im Jahr 2014 habe ich mich für Informatik an einer Fachhochschule eingeschrieben. Nachdem ich das zweite Semester beendet habe, musste ich wegen des Kriegs nach Deutschland fliehen. Meine Universität wurden mehrmals mit Raketen getroffen und einige Studenten, die im letzten Semester waren, wurden getötet. In der Nähe meiner Wohnung explodierten Autos und Mörsergranaten schlugen ein. Mein hauptsächlicher Fluchtgrund war die Militärdienstpflicht und dass ich für das Al-Assad-Regime kämpfen sollte.

Ein Neustart in Deutschland

Am 3. November 2015 bin ich mit meinem Freund nach Deutschland geflohen. Glücklicherweise dauerte es nur 10 Tage, bis wir in Deutschland waren. Das geregelte Staatssystem und die Hilfsbereitschaft der Deutschen haben mich beeindruckt und motiviert, eine neue Sprache zu lernen. Am Anfang konnte ich nur einen Ausdruck: ,,Schritt für Schritt zum Erfolg’’. Nachdem ich einen Asylantrag gestellt hatte, wurde ich in ein Dorf in Ostdeutschland geschickt, wo ich einen Monat lang in einem Zelt lebte und meine ersten 100 deutschen Wörter gelernt habe. Dann sind mein Freund und ich zusammen nach Potsdam umgezogen.

Ein holpriger Weg

In Potsdam habe ich zunächst in einer Pension gewohnt und einen Deutsch-Willkommens-Kurs besucht, der mir die Grundlage der deutschen Sprache beigebracht hat. Danach bin ich drei Monate zu Hause geblieben und habe auf die Flüchtlingszulassung gewartet, um mich zu einem Deutschkurs anmelden zu können. In dieser Zeit habe ich die deutsche Grammatik selbstständig gelernt und mich bei der Diakonie beraten lassen. Die Frau dort hat mir empfohlen, einen Deutschkurs an den Euro-Schulen zu machen. Sobald ich meine Anerkennung als Flüchtling erhalten hatte, habe ich mich zu einem A2-Deutschkurs angemeldet. Vom Kurs war ich begeistert, doch, als wir die Ergebnisse bekommen haben, war ich schockiert und bin pessimistisch geworden, weil ich das Zertifikat mit Niveau A2 statt B1 erhalten habe.


Trotz des Schocks habe ich nicht aufgegeben und mit dem Lernen nicht aufgehört. Zwei Wochen später durfte ich 100 Stunden wiederholen, und habe mit hervorragendem Punktestand bestanden. Während dieser 100 Stunden habe ich mich für einen Praktikum in Potsdam beworben. Nach drei Wochen wurde ich wegen meiner geringen Deutschkenntnisse entlassen. Danach habe ich einen B2-Deutschkurs besucht und die Prüfung sofort bestanden. Bevor wir die Zertifikate von B2 bekamen, machte ich bereits einen B2-Einstufungstest, um mich für einen C1-Kurs anmelden zu dürfen. Jetzt bin ich mit dem C1-Kurs zufrieden und habe mein Deutsch tatsächlich verbessert. Parallel zu meinen Deutschkursen arbeitete ich bei Burger King auf Minijob-Basis. Ich brauche das Zertifikat C1-Hochschule, um weiter studieren zu können. Wichtig ist, dass man niemals aufgibt. Keiner weiß, wann der Krieg in meinem Land endet. Bis dahin werde ich mich weiterentwickeln und den anderen so weit wie möglich versuchen zu helfen."

Herr Alberkawi  lernte seit dem Frühjahr 2016 mit einer Unterbrechung Deutsch an den Euro-Schulen Potsdam. Er legte im Februar diesen Jahres zum Abschluss des C1-Kurses die Prüfung telc Deutsch C1 ab.

Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
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