Das World Wide Web hebt die Bewerbungsmappe auf eine neue Ebene

Bewerbungsmappen waren gestern - heute geht der Trend hin zu Webseiten, auf denen sich die Bewerber*innen vollumfänglich Recruiter*innen und möglichen neuen Arbeitgeber*innen präsentieren können. Im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt stellt eine eigene Bewerbungswebseite eine wertvolle Ergänzung zu Ihren Bewerbungsunterlagen dar. Hier darf es auch "ein bisschen mehr" sein. Natürlich sollten Sie keine unnötigen Informationen oder gar Privates teilen, sondern Ihre beruflichen Qualifikationen auflisten oder sogar direkt unter Beweis stellen. Webdesignerinnen und Webdesigner können die Seiten als Aushängeschild logisch strukturieren und ansprechend gestalten. Auch für Kreative kann ein Webauftritt sinnvoll sein, denn sie können dort Texte, Fotos, Illustrationen oder andere Arbeitsproben zeigen und eventuell sogar zum Download bereitstellen.

Welchen Zweck erfüllt sie?

Die Bewerbungshomepage kann keinesfalls eine direkte Bewerbung bei dem Unternehmen ersetzen, das die offene Stelle ausgeschrieben hat. Es liegt ja auf der Hand: Eine Bewerbungshomepage richtet sich nicht an eine bestimmte Person oder Firma. Sie dient eher dazu, Ihre generellen Qualifikationen darzustellen. Die spezielle Eignung für eine konkrete Stelle sollten Sie immer noch in einer an das Unternehmen adressierten Bewerbung herausstellen. Die Homepage ist eine sinnvolle Ergänzung zu den üblichen Bewerbungsunterlagen und kann gerade für Berufseinsteiger*innen eine gute Chance sein, sich auch ohne einen Anhang voller Arbeitszeugnisse in einem guten Licht darzustellen.

Was muss drauf?

Wie die herkömmlichen Bewerbungsunterlagen sollten auch Bewerbungshomepages eine gewisse Struktur aufweisen. Es gibt obligatorische Inhalte, die auf jede Webseite gehören. Dazu zählen:

  • Startseite, auf der Sie die Besucher*innen willkommen heißen
  • Kurzprofil, in dem Sie sich vorstellen
  • Lebenslauf, gerne mit einem professionellen Foto von Ihnen
  • Portfolio mit Arbeitsproben (evtl. mit Downloadfunktion)
  • Ihre Qualifikationen
  • Ihre Kontaktdaten

Denken Sie auch daran, dass Sie als Webseitenbetreiber*in nach § 5 des Telemediengesetzes verpflichtet sind, ein Impressum bereitzustellen! Dieses sollte Name, Anschrift und Möglichkeiten zur schnellen Kontaktaufnahme (Telefonnummer oder E-Mail-Adresse) enthalten.

 

 

Was spricht dafür?

Die Gestaltung einer Bewerbungshomepage erfordert ein wenig Zeit und Mühe. Dennoch lohnt sich der Aufwand. Diese fünf Vorteile sollten es Ihnen wert sein, die Extrameile zu gehen:

  • Sie haben genug Platz für eine umfänglichere Darstellung Ihrer Kennntnisse und Qualifikationen.
  • In kreativen Berufen kann die Homepage als Arbeitsprobe dienen.
  • Sie beweisen damit technisches Geschick und Kreativität.
  • Eine Bewerbungshomepage ist ein Alleinstellungsmerkmal und hebt Sie aus der Masse der Bewerber*innen heraus.
  • Gerade junge Jobaspirant*innen, die privat viel in den sozialen Medien unterwegs sind, schaffen so ein Gegengewicht für Personaler*innen, die den Namen der Bewerber*innen googeln.

So gestalten Sie Ihre eigene Homepage

Selbstverständlich können Sie Ihre Webseite von Profis erstellen lassen - diese Agenturen für Mediengestaltung sind aber alles anderes als günstig. Falls Sie den Aufbau Ihrer Bewerbungshomepage daher lieber selbst in die Hand nehmen möchten, stehen Ihnen unterschiedliche Anbieter zur Verfügung, die Baukästensysteme bereitstellen. Das macht auch für Ungeübte die Erstellung einer eigenen Webseite zum Klacks. Bekannte Plattformen für Ihr Online-Portfolio sind beispielsweise jimdo.de, atrato.de, wix.com, about.me oder journoportfolio.com. Wenn Sie Ihre Bewerbunghomepage erstellt haben, fügen Sie den Link zu Ihren postalischen Bewerbungsunterlagen hinzu. Optisch ansprechender als die URL ist ein QR Code, den die Personaler*innen direkt mit Smartphone oder Tablet abrufen können. Im Internet finden sich etliche kostenfreie Tools zur Erstellung individueller QR Codes.

Noch ein Tipp zum Schluss: Achten Sie darauf, sensible Daten wie Telefonnummer, Adressen oder Ihren Lebenslauf mit einem Passwort zu schützen, damit sie nicht für jede*n Internetnutzer*in zugänglich sind. Das Passwort können Sie mit Ihren Bewerbungsschreiben an die Personalverantwortlichen schicken.